Samsung soll mehr Chips für Tesla bauen

23.10.2025

Die wichtigsten Punkte

Tesla entwickelt mit dem AI5 einen eigenen KI-Chip, gefertigt von Samsung in Texas und TSMC in Arizona. Er soll autonome Fahrzeuge, Roboter und Rechenzentren antreiben. CEO Elon Musk strebt „Überproduktion“ an und betont Effizienz durch radikal vereinfachtes Design. Der AI5 ersetzt teilweise Nvidia-Chips, bleibt aber mit ihnen kombinierbar. Ziel: mehr Leistung pro US-Dollar und Unabhängigkeit bei der KI-Entwicklung.

Doppelproduktion in Texas und Arizona

Tesla geht mit seinem neuen AI5-Chip den nächsten Schritt in der Eigenentwicklung künstlicher Intelligenz. Wie CEO Elon Musk auf der jüngsten Quartalskonferenz erklärte, wird der Prozessor sowohl bei Samsung in Texas als auch bei TSMC in Arizona gefertigt. Diese doppelte Fertigung soll eine „Überproduktion“ sichern – Musk will mehr Chips herstellen, als das Unternehmen kurzfristig benötigt. Überschüssige AI5-Chips sollen dann in Teslas eigenen Rechenzentren zum Einsatz kommen.

Tesla stärkt mit dem neuen AI5-Chip seine Unabhängigkeit, indem es eigene KI-Prozessoren für Autos, Roboter und Rechenzentren entwickelt und fertigen lässt.

Der AI5 ist die fünfte Generation von Teslas selbst entwickeltem KI-Prozessor und verarbeitet die Bild- und Sensordaten, die für autonomes Fahren und Robotikfunktionen nötig sind. Damit ersetzt Tesla zunehmend externe Zulieferer – ohne sich jedoch vollständig von Branchenführer Nvidia zu lösen. Musk betonte, dass Tesla Nvidias Grafikprozessoren weiterhin für das Training seiner KI-Modelle nutzt, während der AI5 die Ausführung in Fahrzeugen und Robotern übernimmt.

Eigenentwicklung statt Abhängigkeit

Teslas Strategiewechsel hin zu eigener Chipproduktion hat eine klare technische und wirtschaftliche Logik. Seit 2019 setzt das Unternehmen auf eigene Hardware, nachdem es Nvidias Drive-Chips durch eigene Designs ersetzt hat. Der AI5 baut auf dem Dojo-Projekt auf, das einst von Ex-Apple-Ingenieur Peter Bannon geleitet wurde. Musk erklärte, dass Tesla durch die Eigenentwicklung die volle Kontrolle über Design, Funktion und Kosten erhält. Da Tesla der einzige Kunde dieser Chips sei, könne das Designteam überflüssige Komponenten wie ältere GPUs und Signalprozessoren entfernen.

Das mache die Architektur „radikal einfacher“ und potenziell deutlich effizienter. Musk rechnet damit, dass der AI5 das beste Preis-Leistungs-Verhältnis im KI-Bereich bieten könnte – „vielleicht um den Faktor zehn“. Mit dieser Entwicklung reiht sich Tesla in eine kleine, exklusive Gruppe von Unternehmen ein, die eigene KI-Chips sowohl in Produkten als auch in Rechenzentren einsetzen – bisher gelang das nur Apple.

KI für den Straßenverkehr und darüber hinaus

Der AI5 soll vor allem Teslas Autopilot- und Full-Self-Driving-Systeme beschleunigen. Er ist halb so groß wie aktuelle High-End-Chips von Nvidia oder AMD und wurde speziell für Echtzeitberechnungen im Fahrzeug konzipiert. Musk sieht aber ein größeres Potenzial: Der gleiche Chip soll auch Teslas humanoide Roboter Optimus antreiben und in Rechenzentren von Musks KI-Unternehmen xAI eingesetzt werden, das derzeit in Memphis, Tennessee, ein weiteres Supercomputing-Zentrum errichtet.

Der Schritt folgt einem Branchentrend – auch GoogleAmazon und Microsoft entwickeln eigene KI-Prozessoren, um die Abhängigkeit von Nvidia zu verringern. Tesla will mit dem AI5 zeigen, dass Effizienz nicht nur durch mehr Rechenleistung, sondern durch gezielte Spezialisierung erreicht wird. Musks Botschaft bleibt dabei nüchtern, aber ehrgeizig: Tesla werde Nvidia nicht ersetzen – aber die Zukunft des maschinellen Denkens selbst mitgestalten.

Quelle:HKCM News | HKCM