Apple Vision Pro: Alles, was Sie darüber wissen müssen
6.6.2023
Wir wissen schon seit Jahren, dass Apple an seinem ersten Augmented-Reality-Headset arbeitet, und jetzt wissen wir, worum es sich handelt: das Apple Vision Pro.
Vision Pro ist ein AR-Headset, das alle Ihre Lieblings-Apps für iOS und iPadOS sowie einige eigene Apps ausführen kann und über einige einzigartige Funktionen wie 3D-Foto- und Videoaufnahmen verfügt. Außerdem ist es außerordentlich teuer. Über 5.000 Apple-Patente ermöglichen Vision Pro.
Hier erfahren Sie alles, was Sie über den Vision Pro wissen müssen.
Wann wird das Apple Vision Pro in den Verkauf gehen?
Apple hat das Vison Pro Headset auf der WWDC 2023 am 5. Juni 2023 vorgestellt und sich mehr als 45 Minuten Zeit für eine ausführliche Präsentation der Hardware genommen.
Und selbst dann wird es zunächst nur in den USA und nur in den offiziellen Apple Stores erhältlich sein. In anderen Ländern will Apple das Headset erst “später im nächsten Jahr” anbieten. Ab wann und wo? Das verrät Apple nicht.
Wie viel wird das Vision Pro Headset kosten?
Das erste AR/VR-Headset von Apple ist teuer. Wenn es auf den Markt kommt, wird das Reality Pro in den USA ab 3.499 US-Dollar kosten. Rechnen wir das in Euro um und schlagen noch die Mehrwertsteuer drauf, kommen wir auf einen Preis in Höhe von mindestens 4.000 Euro. Ein stolzer Preis.
Apple hat die Modularität und Anpassbarkeit des Designs angepriesen, sodass man erwarten kann, dass man einen Aufpreis für verschiedene Kopfbänder und Zeiss-Korrekturgläser zahlen muss
3.499 Dollar sind selbst für VR-Verhältnisse teuer. Das ist mehr als das Doppelte des 1.499-Dollar-Headsets Meta Quest Pro. Zum Preis von 570 Euro startet im Herbst 2023 die Meta Quest 3.
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Was Apples AR/VR-Headset zu bieten hat
Es mag teuer sein, aber das Vision Pro ist vom Design und den technischen Daten her mit keinem anderen Headset auf dem Markt vergleichbar.
Design
Was das allgemeine Design angeht, so sieht das Headset aus wie eine Mischung aus Meta Quest Pro und einer Skimaske, mit leichten Stoffen und Materialien, die auch bei längerem Tragen einen angenehmen Sitz gewährleisten sollen.
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Die Vorderseite des Headsets besteht aus einer 3D-gewölbten Scheibe aus Verbundglas, die am Rahmen aus Aluminiumlegierung befestigt ist. Das Design ist einfach, mit einer einzigen Taste, einer digitalen Drehkrone und Lüftungsöffnungen für die Kühlung.
Als Nächstes kommt die leichte Brille, die in einer Reihe von Formen und Größen” erhältlich sein wird und sich an Ihr Gesicht anpasst, um einen bequemen und präzisen Sitz zu gewährleisten.
Dann folgen die flexiblen Bänder, die die beiden Audioeinheiten – oder “Audio-Pods”, wie Apple sie nennt – enthalten, die Sie so positionieren können, dass die Lautsprecher nahe an den Ohren bleiben.
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Das Kopfband hat eine dehnbare Struktur und ist gerippt, damit Sie sich wohler fühlen. Es wird mit einem einfachen Klickmechanismus am Rest des Headsets befestigt, sodass es schnell und einfach gegen eine andere Größe oder einen anderen Stil ausgetauscht werden kann, ähnlich wie bei der Apple Watch. Es gibt auch ein Einstellrad für feinere Anpassungen.
Erste Leaks deuteten darauf hin, dass das Headset nicht für Brillenträger geeignet ist, und leider sieht es so aus, als ob das der Fall wäre. Apples Lösung ist (wenig überraschend) teuer: maßgefertigte optische Einsätze von Zeiss, die magnetisch an den Gläsern des Headsets befestigt werden und für eine Reihe von Sehstärken erhältlich sind. Über den Preis ist noch nichts bekannt, aber man kann nicht erwarten, dass es billig wird.
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Apple hat bisher noch nicht gesagt, wie viel das Headset wiegt, hat aber eingeräumt, dass es den Akku aus dem Headset herausgenommen und in ein Aluminium-Akkupaket gepackt hat, das mit einem “geschmeidigen, gewebten Kabel” verbunden ist, um das Gewicht des Headsets gering zu halten.
Das Einzigartige am Design des Vision Pro ist das, was es nicht hat: einen Controller. Apple möchte, dass Sie das Headset ausschließlich mit Ihren Augen, Händen und der Stimme steuern.
Technische Daten, Tracking und Leistung
Das Herzstück der Vision Pro-Hardware ist der M2-Chip von Apple, der in der gesamten Mac-Reihe zum Einsatz kommen. Das garantiert eine beachtliche Leistung, die mit ziemlicher Sicherheit höher ist als die eines konkurrierenden aktuellen AR-Headsets. Der M2 arbeitet mit einem neuen, parallel laufenden Chip: Apple R1.
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Der R1 wurde für die Sensorverarbeitung in Echtzeit entwickelt und verarbeitet die Eingaben der 12 Kameras, fünf Sensoren und sechs Mikrofone des Headsets, wobei die Latenzzeit so gering wie möglich gehalten werden soll – nach Angaben des Unternehmens bis zu 12 ms, weniger als die Zeit, die Sie zum Blinzeln benötigen.
Dieses ganze Tracking ist auch kompliziert. Die Kameras werden sowohl für die visuelle Darstellung der Welt als auch für die Verfolgung Ihrer Augen- und Handbewegungen für die Steuerung verwendet, wobei alle Sensoren zusammenwirken, um die Ansicht des Headsets so natürlich und realistisch wie möglich zu gestalten.
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Die Displays sind ähnlich beeindruckend. Auf den beiden microOLED-Displays, von denen jedes so groß wie eine Briefmarke ist, befinden sich 23 Millionen Pixel. Das bedeutet, dass jedes Auge einen Bildschirm mit einer höheren Auflösung als ein 4K-Fernseher erhält, sodass Sie 4K-Inhalte ansehen und kleine Texte klar und deutlich lesen können.
Das Überraschendste ist jedoch, dass das Headset ein drittes Display besitzt – und zwar an der Außenseite. Dieses gebogene OLED-Panel ist so konzipiert, dass es den Personen im Raum Ihre Augen zeigt, und zwar mithilfe eines Feeds, der von Kameras im Inneren des Headsets übertragen wird.
Der Bildschirm kann auf das reagieren, was Sie gerade machen – er wird beispielsweise undurchsichtig, wenn Sie sich in vollständig immersiven Inhalten befinden – oder auf die Personen im Raum, sodass Ihre Augen sichtbar werden, wenn sich jemand nähert, um mit Ihnen zu sprechen.
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Die beiden “Audio-Pods” haben jeweils zwei Treiber und nutzen Audio-Raytracing, um ihr “Ambient Spatial Audio” genau auf die Größe, das Layout und die Materialien des Raums abzustimmen.
Der Nachteil dieser Leistung ist die Batterielaufzeit. Apple wirbt zwar damit, dass dieses Headset “den ganzen Tag” funktioniert, wenn es an das Stromnetz angeschlossen ist, aber im Batteriebetrieb hält es nur bis zu zwei Stunden durch. Das bedeutet, dass dieses Headset trotz des Marketings von Apple noch nicht für Reisen oder den Einsatz unterwegs geeignet ist.
Software und Funktionen
Was kann Vision Pro bei all der Hardware eigentlich?
Nun, auf einer grundlegenden Ebene ermöglicht die Software – visionOS genannt – das Öffnen all Ihrer üblichen Apps auf einem virtuellen Display, einschließlich Multitasking, so dass Sie im Internet surfen oder an einer Präsentation arbeiten können, was sich für Sie wie ein gigantisches Display anfühlt.
Apple erklärt, dass “Hunderttausende” von iOS- und iPadOS-Apps mit der Hardware kompatibel sein werden, zusammen mit einem eigenen App Store für Software, die speziell für Vision Pro entwickelt wurde – einschließlich einer Disney+-App, die Disney-CEO Bob Iger auf der WWDC vorstellte.
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Sie können diese Apps in dem Raum sehen, in dem Sie sich befinden – oder, technisch gesehen, ein Kamerabild dieses Raums – oder Sie können sie durch immersive 3D-Umgebungen ersetzen, wenn Sie lieber im Regenwald oder im Cockpit eines X-Wing arbeiten möchten.
Mit dem Headset können Sie durch Fotos blättern oder Videos ansehen, wobei Ihre Umgebung automatisch abgedunkelt wird. Auch hier gibt es einige tolle Effekte: Panoramafotos werden um Sie herumgezogen, 3D-Filme wie Avatar werden mit vollem Effekt angezeigt und die neue Spatial Audio Technologie liefert Surround Sound.
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Sie können das Headset zum Erstellen von 3D-Inhalten verwenden, aber wir sind uns nicht sicher, wer das tun wird. Sie müssen das Headset tragen, während Sie 3D-Fotos oder 3D-Videos aufnehmen, was der Vision von Apple, wertvolle Familienerinnerungen in drei Dimensionen festzuhalten, eine dystopische Note verleiht.
Natürlich kann das Headset mit Ihrem iPhone, iPad oder Mac synchronisiert werden, sodass alle Ihre Inhalte und Konten übernommen werden.
Noch beeindruckender ist, dass Sie Inhalte von anderen Geräten kabellos streamen können. Schon der Blick auf den Bildschirm eines MacBook kann den Inhalt des Displays auf das Headset übertragen, sodass Sie privat an Dateien arbeiten können, während der Laptop-Bildschirm schwarz bleibt.
Die Steuerung des Headsets erfolgt größtenteils über Eye-Tracking, Gesten und Sprachsteuerung – einschließlich Spracheingabe für Nachrichten -, aber wenn Sie richtig arbeiten oder spielen möchten, können Sie auch eine Bluetooth Tastatus, Maus oder Controller anschließen, um ein traditionelleres Erlebnis zu haben.
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Sie können das Headset sogar für FaceTime-Anrufe verwenden, allerdings mit einem Haken: Da niemand Ihr Gesicht hinter einem Visor sehen möchte, nutzt Apple die Eye-Tracking-Technologie, um einen digitalen 3D-Avatar von Ihnen zu erstellen, der Ihre Gesichtsbewegungen exakt nachbildet (na ja, so ungefähr – selbst Apples WWDC-Demo war hier nicht ganz genau).
Was die Sicherheit angeht, so hat Apple Optic ID eingeführt, eine Technologie zum Scannen der Augen, die die einzigartigen Muster Ihrer Iris erkennt. Das funktioniert für Apple Pay, App Store-Einkäufe und das automatische Ausfüllen von Passwörtern, wie man es erwarten würde, und bietet außerdem einen praktischen Schutz der Privatsphäre für Nutzer eines gemeinsam genutzten Headsets.
Quelle:Apple Vision Pro: Alles, was Sie darüber wissen müssen – PC-WELT (pcwelt.de)