100 Prozent Zoll auf Chips? Trump-Drohung alarmiert Taiwan
30.01.2025
Tokio, München. In der Chiphochburg Taiwan herrscht der Ausnahmezustand. Zur Wochenmitte kam die Regierung zu einer Krisensitzung zusammen, um über die jüngsten Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump zu beraten. Für die bei Hochleistungshalbleitern führende Nation sind Importabgaben an die USA bedrohlich.
Und Trump hatte in einer Rede vor Parlamentariern seiner Partei angekündigt, 100 Prozent Zoll auf Halbleiterimporte aus dem Ausland erheben zu wollen. Das könnte die taiwanesischen Produzenten ins Mark treffen. Aber auch deren Kunden: Denn die Taiwaner fertigen im Auftrag der größten amerikanischen Halbleiteranbieter, also von Konzernen wie Apple, Broadcom, Intel und Nvidia.
Derzeit werden fast alle in den USA entwickelten Hochleistungschips in Taiwan hergestellt – und zwar beim weltgrößten Auftragsfertiger der Branche, TSMC. Diese Chips sind entscheidend für Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI) wie ChatGPT.
Trump: „Sie haben uns verlassen“
Ein hastig eingeführter hoher Zoll würde die Chips in Amerika zunächst enorm verteuern. Denn es dauert Jahre, moderne Halbleiterwerke zu errichten.
Doch darauf ging Trump in seiner Rede nicht ein. Stattdessen beschimpfte er die Halbleiterhersteller. „Sie haben uns verlassen und sind nach Taiwan gegangen, das übrigens rund 98 Prozent des Chipgeschäfts ausmacht“, behauptete der 78-Jährige auf der Republican Issues Conference in Miami.
Quelle:TSMC: 100 Prozent Zoll auf Chips? Trump-Drohung alarmiert Taiwan